Ja, ich bin allein unterwegs oder doch nicht?

Immer wieder werde ich gefragt, ob ich alleine unterwegs bin. Ich wünschte ich könnte diese Antwort verneinen, aber das Leben schreibt seine eigenen Geschichten und hat manchmal andere Pläne mit uns...
Vor etwa einem Jahr, hat sich die Idee vom Ritt an die Ostsee ziemlich gefestigt. Ich hatte mit meiner Wanderreitkollegin und Freundin Franziska intensive Gespräche und so nahm das Abenteuer in den letzten Monaten Form an. Sie konnte, wie ich, von der Lehrertätigkeit eine Auszeit nehmen und zusammen mit unseren Frühlingsferien ergaben dies einige Wochen die uns für unseren Weitritt zur Verfügung standen. Die Freude war riesig, denn solch ein Unterfangen - 4 Wochen, 7 Tage, 24 Stunden zusammen - macht man nicht mal eben so mit jedem Menschen.

... am 19. Januar wurde Franziska mitten aus unserer Mitte gerissen. Ihr plötzlicher Tod macht mich immer noch fassungslos und es ist unbegreiflich!
Die Planung kam ins Stocken und ich habe Zeit gebraucht um mir klar zu werden, wohin nun die Reise für mich geht. Fragen über Fragen schwirrten in meinem Kopf. Die Gedanken kreisten, ich wägte ab: ein Pferd, zwei Pferde, Mitreiter suchen und finden, die Liste geht endlos weiter. Nach reichlicher Überlegung habe ich mich aber FÜR den Ritt entschieden. Franziska hätte es so gewollt! Und sie wird mitgehen auf diese Reise - im Herzen, im Kopf, in meiner Satteltasche.
Allerdings habe ich mich in diesem Atemzug auch entschieden, den Spendenritt wieder gross aufleben zu lassen. Die Grundidee war schon immer "im Zeichen für Menschen mit Mukoviszidose", aber nun etwas grösser und aufwendiger als geplant. Natürlich mache ich den Ritt auch für mich, aber ihr wisst ja, dass wäre dann nicht ICH... *smiley-zwinker-grins*
Die Frage, ob ich allein unterwegs bin, kann ich trotzdem mit "nein" beantworten, denn zum Einen ist meine Faro dabei und zum Anderen haben wird Unterstützung von meinem Papa. Er wird, wie auch schon 2013, unser Backup mit Auto und Anhänger sein und uns mit dem Fahrrad begleiten, sozusagen Tross- und Begleitfahrer in Einem. Das nimmt mir natürlich viel Last ab, im wahrsten Sinne des Wortes.