Auf Abwegen (9. Etappe)
Heute Morgen sind wir sehr gemütlich in unsere nächste Etappe vom Gut Dalwitz aus gestartet. Faro verbrachte die Nacht am Rande der alten Gemäuer und unter einem Storchennest, wo reger Betrieb herrschte. Am Morgen rieselte es Feinstmaterial aus dem Nest direkt in meinen Kaffee, denn Frau Storch putze ihre Wohnung.
Heute probierten wir einen Reitweg aus, welcher auf einer an der Rezeption erhältlichen Karte eingetragen war. Soweit so gut. Der Anfang war geglückt, doch im ersten Waldstück nach ca. 6 km landeten wir in mehreren Sackgassen und schließlich mussten wir eine Fahrspur im Feld benutzen um den Umweg in Grenzen zu halten. Wie auch schon an anderen Tagen, waren die Wege teilweise "verackert". Auf Grund der auch hier vorherrschenden Trockenheit, machten wir keinerlei Landschaden - worauf ich sehr achte!
Weiter ging es durch menschenleere Weiler und über Wiesen und entlang von riesigen Äckern und vorbei an unfassbar grossen, alten Kirschbäumen, wie wir sie nur selten gesehen haben.
Nun denn, Papa's E-Bike musste sich im nächsten Waldgebiet als Outdoorfahrrad beweisen. Zwar bin ich mit Faro an manchen Stellen doch etwas flexibler unterwegs, aber auch heute musste sie ihre Wanderpferdeigenschaften unter Beweis stellen, den die schon oft erwähnten Sturmschäden stellten Mensch und "Maschine" auf eine Probe.
Da der Umweg doch einiges an Kilometern gekostet hätte, entschieden wir uns den mit Bäumen übersäeten Weg zu umgehen. Leichter gesagt als getan. Umgingen wir einen Baum, lag der nächste schon bereit. Zum Teil so dicht beieinander das es nicht möglich war Faro sicher drüber steigen zu lassen. So schlängelten wir uns durch das Mikado an Fichten und Buchen und durch dichte, junge Brombeerstängel bis wir die "nur" 200 m Sturmschädenweg hinter uns gelassen haben.
Nicht nur Faro, sondern auch der Papa mit seinem gewichtigen E-Bike inklusive gut beladener Packtaschen, haben diesen Abstecher sehr gut gemeistert. Die Belohnung war ein anschließender lockerer Trab auf bestem Geläuf um dann wieder abrupt zu bremsen, weil ein Schreiadler über unseren Köpfen kreiste. Und überhaupt hatten wir heute sehr viele tierische Begleiter, während wir praktisch keinen Menschen begegnet sind.
Auf den letzten Kilometern ging es "hinunter" ins Recknitztal und auf die andere Seite. So ein wunderschöner, einsamer Weg entlang der Rapsfelder und dann hinüber und "hinauf" zu unserem heutigen Übernachtungsort.
Ein wirklich schöner Abschluss der heutigen 9. Etappe. Die einzige Lärmquelle waren die am Vormittag fliegenden Eurofighter der Bundeswehr, welche von ihrem Stützpunkt in Rostock-Laage Übungsflüge absolvierten und die Stille mit ihren schrillen Turbinengeräuschen durchbrachen.
Meine eigene Spendenaktion "Spendenritt an die Ostsee" mit der Spendenseite des gemeinnützigen Vereins Mukoviszidose e.V. in Deutschland ist online und wartet auf Euch.