Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft (12. Etappe)
Ich liebe es meinen Kaffee am morgen in Ruhe und wenn möglich in der Sonne zu trinken - und das nachdem ich bei meiner Faro war. Das ist ein Ritual, welches ich mir auf meinen Wanderritten, ob mit oder ohne Gäste, angewöhnt habe. Es ist zudem die einzige Zeit am Tag, und wir sprechen hier von etwa 30 Minuten, in der ich für mich bin. Von unserer Unterkunft aus blicken wir genau auf den Saaler Bodden, wo die Sonne aufgeht. Idylle pur.
Während ich mich in Richtung Künstlerort Ahrenshoop begab, organisierte der Rest der Familie ihren zweirädrigen Untersatz. In Ahrenshoop vereinen sich die atemberaubende Natur zwischen Ostsee und Bodden, mit einer traditionsreichen Vergangenheit als Fischerdorf und Künstlerkolonie. Die Bunte Stube zum Beispiel wurde im Juni 1922 gegründet. Der kleine Laden entwickelte sich mit seiner markanten rot-weißen Gestaltung im Bauhausstil im Jahre 1929 zu einem bedeutenden Gebäude in Ahrenshoop. Heute bestimmen Bücher, Kunsthandwerk, Schmuck, Naturprodukte und das Kunstkabinett das Angebot. Nun ja, Faro ließ das irgendwie kalt.
Der Weg zog sich hin, aber war stellenweise wunderschön, gesäumt von Moorgebieten und lieblichen Wäldern. Zahlreiche Fahrradfahrer waren ebenfalls unterwegs zum Leuchtturm. Wir befinden uns hier im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, entsprechend reglementiert sind die Wege und deren Nutzung, so dass es ein friedliches Miteinander ist. Ich traf an einer Gabelung zwei Park-Ranger mit denen ich mich sehr angenehm ausgetauscht habe. Der Herr hatte in früheren Zeiten ebenfalls Pferde und war verwundert über meine Zäumung oder eben keine Zäumung. Ich reite Faro in der Regel auf solchen Wanderritten immer gebisslos, Zügel im Wanderreithalfter eingeklinkt, fertig.
Übrigens könnt ihr den "Schnur-geradeaus-Rekord" von der 11. Etappe vergessen. Wir sind heute einen Reitweg (!) geritten, der etwa 6km Länge hatte bei feinstem Waldboden und das Reiterherz höher schlagen lässt. Wobei man schon auch sagen muss, dass die Reitmöglichkeiten hier oben auf dem Fischland und dann weiter auf dem Darß schon sehr eingeschränkt sind.
Es folgte ein Schild "Leuchtturm 1.5 km". Ich rückte meinem Ziel nun so was von dicht auf die Pelle. Soll ich schneller oder langsamer gehen? Stehen bleiben? Die Menschen häuften sich nun unaufhörlich, welche ebenfalls in meine Richtung strömten.
Und dann erblickte ich ihn: den Leuchtturm Darßer Ort.
Was da in mir vor ging, wie es ist am Ziel einer langen Reise zu sein und noch mehr Anekdoten folgen in einem nächsten Blog.
Meine eigene Spendenaktion "Spendenritt an die Ostsee" mit der Spendenseite des gemeinnützigen Vereins Mukoviszidose e.V. in Deutschland ist online und wartet auf Euch.