Ankunft am Leuchtturm - das Ende einer Reise

"Wer die Abenteuerlichkeit des Reisens ins Blut bekommt, wird diese Abenteuerlichkeit nicht wieder los." Bruno H. Bürgel

Nach staubigen, sonnigen, windigen, anstrengenden, schönen, erstaunlichen, interessanten, einsamen, ... 363 km, erreichte ich mit der wunderbaren Faro mein Ziel, den Leuchtturm Darßer Ort an der Nordwest­spitze der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.
Mit familiärer Verstärkung und Unterstützung meisterten wir die letzten Kilometer. Der Tag der Ankunft nach vielen Tagen unterwegs ist immer was ganz besonderes und ich kann nicht immer in Worte fassen, was da so in mir vorgeht. Der letzte Kilometer ist dann eine Achterbahn der Gefühle. Lachen, weinen oder was nun. Ist die Zeit schon vorbei, wir sind doch eben erst gestartet?
Mit dem Moment der Ankunft fällt immer auch eine "Last" ab, alles hat geklappt und wir sind gesund, fit und munter geblieben. Obschon auch sehr müde, aber eine angenehme Müdigkeit. Grundsätzlich fühle ich schon auch eine gewisse Leere, welche nicht unbedingt negativ zu verstehen ist. Der Weg war stets das Ziel, mit dem Bewusstsein, dass es jeder Zeit ein Ende geben kann. Wir sind diesen Weg gegangen, jeden Tag und glücklich am Ziel angekommen.
Ich bin so unendlich dankbar dafür, dass ich diese Reise machen konnte. Dankbar dafür, dass die Menschen, denen ich begegnet bin mir offen und freundlich gegenüber traten. Dankbar, dass wir gesund geblieben sind. Dankbar für das schöne, wenn auch windige Wetter ohne nennenswerte Regenfälle. Dankbar, dass ich eine unglaubliche Unterstützung von meiner Familie und meinen Partner hatte und habe. Danke, dass ihr meine Abenteuer unterstützt!
Meine im Januar verstorbene Freundin Franziska, mit der ich diese Reise machen wollte, hat mich begleitet - in der Satteltasche und im Herzen. Das war der schwierigste, emotionalste Moment des gesamten Wanderrittes - der Griff in die Satteltasche. Es berührt mich so sehr, dass mir auch jetzt beim Schreiben die Tränen in die Augen schießen. Auf ihr wohl haben wir mit der ganzen Familie, mit dem von ihr so gemochten Ingwerlikör, angestoßen.

Zusammenfassung einer Reise - einmal quer durch Deutschland
Aufmerksame Leser wissen, dass die Reise an die Ostsee, der zweite Teil einer langen Reise für Menschen mit Mukoviszidose war. Eine Reise um Aufmerksam zu machen auf eine Krankheit, die kaum bekannt ist und deutschlandweit ca. 8000 Betroffene zählt.
Der Start des ersten Teils war am 3. Juli 2013 in Giswil (Kanton Obwalden) und endete am 18. August 2013 in Berkenbrück (Landkreis Oder-Spree in Brandenburg). Ich war damals mit meinem treuen Begleiter Sisko 47 Tage und 1220 km unterwegs. In diesem Jahr vollendete ich nun dieses Abenteuer, welches von Beginn an das Ziel "Leuchtturm" hatte, und startete am 18. April 2022 in Berkenbrück und strandete im wahrsten Sinne des Wortes am 01. Mai 2022 am Darßer Leuchtturm.
Ich habe das Glück eine Stute an meiner Seite zu haben, dir mir folgt, die mir ihr Vertrauen schenkt und so viel Freude macht. Gemeinsam sind wir in 14 Tagen und 363 km durch traumhafte und vor allem einsame Regionen unterwegs gewesen.
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Vom Start im schweizerischen Giswil bis zum Ziel am Darßer Leuchtturm waren wir insgesamt 61 Tage und 1583 km für Menschen mit Mukoviszidose unterwegs!


Meine eigene Spendenaktion "Spendenritt an die Ostsee" mit der Spendenseite des gemeinnützigen Vereins Mukoviszidose e.V. in Deutschland ist online und wartet auf Euch.