Behind the Scenes

Wie ihr ja schon auf den zahlreichen Bildern gesehen habt, ist mein Papa die ganze Strecke mit dem E-Bike mitgefahren! Respekt! Und ich bin ja nun nicht immer wahnsinnig schnell unterwegs gewesen, sondern durchschnittlich mit 6 km/h.
Er ist jeweils am Morgen mit mir gestartet und dann je nach Tageskilometer und Strecke bis zur Hälfte oder mehr oder weniger mit geradelt. In den Packtaschen zusätzlich Wasser zum Nachfüllen, Thermoskannen mit Tee, ansonsten hatte jeder sein eigenes Zeug am Pferd oder eben in der Fahrradpacktasche.
Auf Grund dessen, dass die Unterkünfte doch schwerer zu finden waren als gedacht und der daraus resultierenden zum Teil zu vielen Tageskilometer (50-60km), haben wir uns entschieden den Anhänger permanent mitzuführen. Das heißt , Papa ist wieder zurück zum Übernachtungsort und hat den Anhänger zur nächsten Station gefahren. Logistisch etwas aufwändiger, aber so hatten wir alles dabei und konnten auch die dicken Jacken und Decken für Faro problemlos mitnehmen und auch ihr gewohntes Futter. Zudem waren wir in den meisten Unterkünften Selbstversorger.
Und das schöne ist auch, dass wir aus jeder Region was spezielles mitnehmen konnten, was in den meisten Fällen ein Glas Honig war oder ein paar Wildknacker. Ich glaub wir haben jetzt Honig für das ganze Jahr.

Danke Papa! Du warst uns eine sehr große Hilfe und Stütze!


Was ich vielleicht noch nicht erwähnt habe, ist die Tatsache, dass wir unterwegs praktisch nie die Gelegenheit hatten etwas einzukaufen. In den meisten Dörfern gibt es keinen Laden, keine Gaststätte oder ähnliches mehr. Oftmals sind es alte "LPG-Dörfer", welche durch die LPG gewachsen sind. Das Leben spielte sich regional im Dorf ab, es gab Dorfgemeinschaften, Betreuungsmöglichkeiten, einen Konsum usw. jeder hatte seine Aufgabe in der Gemeinschaft (Aufteilung nach Tiere und Pflanzen).
Kleiner geschichtlicher Abriss: Am 8. Juni 1952 gründet sich in der DDR die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG). Im Juli beschließt die SED dann offiziell, die Agrarwirtschaft zu kollektivieren. Zehntausende Kleinbauern schließen sich zu LPGs zusammen. Dabei sieht es zunächst nicht nach gemeinsamem Wirtschaften aus. Im Gegenteil: Im Herbst 1945 beginnt in der sowjetischen Besatzungszone eine Bodenreform, verbunden mit einer Enteignungswelle von Grundbesitzern. Mehr als 12.000 landwirtschaftliche Betriebe, jeweils mindestens 100 Hektar groß, werden in öffentlichen Bodenfonds verstaatlicht. Wenig später kommen sie in neue Hände, aufgeteilt in Flächen von fünf bis zehn Hektar. Ehemalige Arbeiter aus Landwirtschaft und Industrie, aber auch viele Flüchtlinge aus dem Osten beginnen nun, sich Existenz als selbstständige Kleinbauern aufzubauen - insgesamt mehr als eine halbe Million Menschen.
Danke NDR
Was heute bleibt, sind zum Teil trostlose Orte die ihrem Verfall entgegen gehen.


Meine eigene Spendenaktion "Spendenritt an die Ostsee" mit der Spendenseite des gemeinnützigen Vereins Mukoviszidose e.V. in Deutschland ist online und wartet auf Euch.